Samstag, Januar 13, 2007

Reform der UK-Charts

Seit dieser Woche werden die englischen Charts neu berechnet, was insbesondere denjenigen Songs zu Gute kommen wird, welche bisher nur als Internet-Download käuflich zu erwerben waren. Zwar wurde bereits seit einiger Zeit bei der Berechnung der UK-Charts auch die Anzahl der verkauften Online-Kopien berücksichtigt, jedoch galt dies nur für solche Titel, die gleichzeitig auch als physischer Tonträger in herkömlichen Geschäften verfügbar waren. Auf diese Weise gelang es z.B. Gnarls Barkley fast ausschließlich durch die Online-Verkäufe ihrer Single "Crazy", die britische Hitparade über längere Zeit anzuführen.
Von dieser Woche an fällt auch diese Beschränkung weg, berücksichtigt werden künftig die Downloads aller Titel unabhängig von ihrer gleichzeitigen Verfügbarkeit als physisches Äquivalent im herkömlichen Plattenladen. Unzweifelhalt ist, dass durch den Wegfall dieser Restriktion, die künftigen Charts, ihrem eigentlichen Oberziel (den aktuellen Musikgeschmack der Bevölkerung 1:1 widerzuspiegeln) ein Stück weit mehr Rechnung getragen wird. Dieser Einschnitt- der britische The Independent spricht gar vom "Tag, an dem die Musikliebhaber, die Kontrolle über die Charts übernahmen"- ist insbesondere umso positiver zu bewerten, wenn man die Lage z.B. mit den deutschen Single-Charts vergleicht.
Um sich diesem Oberziel noch weiter anzunähern, sind jedoch noch weitere Schritte nötig (z.B. akzeptieren viele Online-Shops nur Kreditkarten-Kauf, was insbesondere eine zusätzliche Hürde vor allem für minderjährige Käufer darstellen dürfte).

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